Psychoanalyse mit Skype - Psychoanalyse Online Freud Lacan Hannover

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Psychoanalyse mit Skype



Was ist Skype und wie kann es bei der Online-Psychoanalyse eingesetzt werden?

Skype ist ein Dienst von Microsoft, der Videokonferenzen, IP-Telefonie, Instant-Messaging, Dateiübertragung und Screen-Sharing ermöglicht. Der Dienst lässt sich sowohl mit dem zugehörigen – in seiner Grundversion kostenlosen – Anwendungsprogramm als auch direkt in einem Browser nutzen.

Skype ermöglicht insbesondere das weltweite kostenlose Telefonieren oder Videotelefonieren zwischen Skype-Nutzern via Internet.

Bei einer psychoanalytischen Sitzung per Skype kann sowohl von der reinen Anruffunktion als auch von der Videoanruffunktion Gebrauch gemacht werden. Das heißt Skype kann wie ein Telefon verwendet werden, wobei nur das Gesprochene übermittelt wird, oder wie ein Videotelefon, das Bild und Ton übermittelt.

Damit beides funktioniert, müssen gewisse technische Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen bedarf es einer hinreichend schnellen Internetverbindung. Zum anderen muss das verwendete Endgerät mit Mikrofon und Kamera, bei einem PC oder Notebook also mit einer so genannten Webcam, ausserdem mit Lausprechern bzw. einem Audioausgang ausgestattet sein. Zu empfehlen ist die Verwendung von Kopfhörern – oder auch eines so genannten Headsets, bei dem Mikrofon und Kopfhörer integriert sind. Mikrofone, Webcams, Kopfhörer und / oder Headsets sind kostengünstig im Handel erhältlich.

Bei einer psychoanalytischen Sitzung mittels Skype gibt es mehrere Optionen für den Einsatz des Programms und der Geräte.

Ähnlich wie bei der Sitzung in einer Praxis aktivieren manche Kolleginnen oder Kollegen die Kamera zur gegenseitigen Begrüßung und Verabschiedung, schalten diese aber während der eigentlichen Sitzung ab oder drehen sie zur Seite, so dass der Analysant eine Ansicht, beispielsweise eine Wand, sieht, die er auch sehen würde, wenn er sich in der Praxis aufhalten würde.

Wenn die Analysantin oder der Analysant es wünscht, kann die Kamera selbstverständlich auch während der gesamten Sitzung aktiviert bleiben. Dann können Analytiker und Analysantinnen oder Analysanten einander sehen – wobei jede oder jeder in einem kleinen Fenster auch sich selbst sehen kann.

Manche Analysanten ziehen es, genau wie in einer Praxis, vor, während der Stunde zu sitzen, in dem Fall am Tisch vor ihrem Bildschirm. Andere legen sich auf ein Sofa und platzieren ihren Laptop oder ihr Tablet neben sich auf einem Beistelltisch.

Ich persönlich bevorzuge und empfehle die Verwendung als Telefon, also die Beschränkung auf die Übermittlung des Gesprochenen. Dabei wird gänzlich auf die Bildübermittlung verzichtet. Auch im herkömmlichen Setting sitzt der Analytiker ja hinter (!) dem Analysanten, der auf der Couch liegt. Dem kommt Psychoanalyse online ohne Bild oder Video sehr nahe.

Das ist jedoch kein Dogma.

Meine Präferenz für die Beschränkung auf den Ton resultiert aus der Erfahrung, dass diese sowohl für den Analytiker als auch den Analysanten eine hochintensive Konzentration auf das Sprechen und das Schweigen, die sprechende Stille, das Sagen, das Gesagte und das Ungesagte erlaubt.

Mehr noch als in einer Praxissituation kann das Timbre, die Stimm- und Stimmungslage, der Rhythmus, jede Modulation der Stimme, die Lautstärke, jeder Atemzug, jedes noch so geringe Stocken, jedes Stammeln, jeder Versprecher, jeder Lapsus, jedes Lächeln oder Lachen, registriert werden. Es ist gerade die bewusste Beschränkung auf den Ton, das Auditive, die den Analytiker befähigt, auf die Äquivokationen zu hören, worin das Unbewusste sich meldet. Umgekehrt kann auf diese Weise die Stimme des Analytikers als körperlicher Träger seiner Deutungen und Interventionen im Sprechen wie im Schweigen ihre ganze Wirkung entfalten.

Abgesehen davon bewahrt der kontrollierte Verzicht auf das Bild, das Visuelle, vor einer Instrumentalisierung des Sehens und so vor gegenseitigem Exhibitionismus und Voyeurismus. Er hält gewissermaßen das Imaginäre in Zaum.

Trotz der Tatsache, dass bei einer Online-Psychoanalyse nicht beide Körper, der des Analysanten und der des Analytikers, in einem Raum präsent sind, kann sich jedoch eine imaginäre Beziehung, das heißt eine Übertragung entfalten. Die Übertragung wird dabei sehr wesentlich von der Stimme als etwas Körperlichem getragen. Die Entfaltung der Übertragung ist nicht minder wichtig als das Sprechen, da durch sie überhaupt erst der Zugang zur symbolischen Ordnung mittels Deutung zustande kommt.

 
 
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